In einem Mediengespräch wurde nun über den aktuellen Stand informiert und dargelegt, welche Projekte derzeit in Planung sind und welche Schritte folgen. Dabei konnte gleich ein weiterer Meilenstein des Projekts verkündet werden: Am vergangenen Freitag, dem 10. Februar, ist nun auch die offizielle Genehmigung des Fördermittelgebers für das im Herbst eingereichte Strategiepapier eingegangen.
„Wir haben uns sehr gefreut, ein solches Millionenprojekt in die Region zu holen“, so Landrat Dr. Oliver Bär. „Jetzt gilt es, damit vor Ort Mehrwerte zu schaffen und lebensnahe Projekte zu entwickeln. Dabei gehen wir zum einen große Themen an, die einen großen Mehrwert bringen können, zum anderen kleine, smarte Projekte, und zum Dritten gibt es auch zahlreiche Ideen, deren Umsetzbarkeit wir erproben.“ Für das Modellprojekt der Bundesregierung stehen insgesamt 17 Millionen Euro zur Verfügung – zwei Millionen in der Strategiephase, 15 Millionen nun in der Umsetzungsphase.
„Beim Smart-Cities-Projekt geht es darum, Neues auszuprobieren“, erklärt der kommissarische Programmleiter Klaus Gruber, Wirtschaftsförderer des Landkreises Hof, den Ansatz des Förderprojekts. „Das bedeutet: hoferLand.digital ist ein agiler Prozess, der immer wieder angepasst wird und der auf neue Entwicklungen reagiert. Unsere Projekte sind daher nicht in Stein gemeißelt. Vorhaben werden ausprobiert und dürfen auch wieder verworfen werden, wenn sie nicht funktionieren.“
Erklärtes Ziel des Projektes hoferLand.digital ist es, zu zeigen, wie die Lebensqualität im ländlichen Raum mit Hilfe digitaler Anwendungen verbessert werden kann. Dazu ist das Projektteam in vier Bereichen aktiv, in denen es – final immer abhängig von der Zusage des Fördermittelgebers – zahlreiche Maßnahmen umsetzen möchte: Digitaler Zwilling, Digitale Teilhabe, Wassermanagement und Nachhaltige Versorgung. Wesentlich dabei ist auch der Austausch und die enge Zusammenarbeit mit Partnern in der Region, wie dem Vermessungsamt, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Landesamt für Umwelt, der VHS Hofer Land und vielen anderen. Auch die Bevölkerung soll regelmäßig eingebunden werden.
Vorstellung aktueller Projekte
Laufende Projekte unter Nutzung des Digitalen Zwillings
Im Digitalen Zwilling werden die Daten und Gegebenheiten des Landkreises Hof derart eingebunden, dass damit digitale Simulationen durchführbar sind. Der Zwilling ermöglicht es somit, Dinge ‚auszuprobieren’. Beispielsweise zu simulieren, welche Auswirkungen Starkregenereignisse haben, oder vorab erkennen zu können, welche Auswirkungen bestimmte städtebauliche Maßnahmen haben werden.
Validierung der Starkregen-Simulation im Digitalen Zwilling (Modellkommunen Köditz und Selbitz)
Zusammen mit den Kommunen Köditz und Selbitz wurde nachträglich eine Simulation der Starkregenereignisse von Juli 2021 erstellt und die Auswirkung des Hochwassers detailliert dargestellt. So ließen sich die Funktionalitäten eines Digitalen Zwillings ausprobieren und am Ende konnten den Kommunen die Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden. Die Einbindung weiterer Daten für Starkregen-Simulationen und Vorhersagen ist möglich, um den Kommunen Entscheidungshilfen zu geben.
Prüfung Hochbau- und Tiefbau-Visualisierung (Digitaler Zwilling Landkreis Hof)
Der Digitale Zwilling des Landkreises Hof soll für die Städte und Gemeinden im Landkreis Hof einen klaren Mehrwert schaffen. Etwa, indem man den Digitalen Zwilling als Planungswerkzeug für Kommunen und Visualisierungswerkzeug für die Bevölkerung nutzt. Dazu ist die Einbindung unterschiedlicher Daten denkbar, um die ober- und unterirdische Situation zu visualiseren: Gebäude, Leitungen, Kanalisation, Laternen, Hydranten, Baumkataster und weitere Infrastruktur. Auch die Einbindung des bereits bestehenden Solarkatasters des Landkreises Hof wäre möglich.
Laufende Projekte aus dem Bereich Wassermanagement
Wasser ist ein Thema von wachsender Bedeutung: Durch die Zunahme extremer Wetterereignisse, wie Starkregen aber auch Trockenphasen, werden etwa Prognostizierung und Wassermanagement immer wichtiger.
Pilotprojekt Löschwasser (Modellkommunen Geroldsgrün und Schwarzenbach am Wald)
Die Idee: Daten von Löschwasserbehältern werden mittels Sensoren ermittelt, den Feuerwehren in Echtzeit zur Verfügung gestellt und so die Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren bei größeren Einsätzen erleichtert. Erste Sensoren sind bereits in den Modellkommunen ausgebracht.
Pilotprojekt Sensoren für stadtbildprägende Bäume (Modellkommune Rehau)
Die Idee: Zunehmende Dürrezeiten sorgen für Trockenstress bei Bäumen und gefährden den Baumbestand. Mittels Sensortechnik wird der Wasserfluss und der Zustand der Bäume ermittelt, um über nötige Maßnahmen zu entscheiden. Aktueller Stand: Erste Sensoren werden in der Modellkommune Rehau ausgebracht, weitere folgen.
Laufende Projekte aus dem Bereich der Digitalen Teilhabe
Auch Bevölkerung und Unternehmen des Landkreises sollen in das Smart-Cities-Projekt eingebunden werden.
Daten-Dashboard: Teilhabe der Bevölkerung
Die Idee: Der Öffentlichkeit werden relevante Daten der Region bereits visuell aufbereitet auf einer Online-Plattform zur Verfügung gestellt.
Integreat App: Digitale Teilhabe im Hofer Land
Die Integreat-App, eines der ersten Projekte von hoferLand.digital, hat sich erfolgreich als Werkzeug der Integrationslotsinnen und Informationsquelle für Zugezogene und Geflüchtete etabliert. Es soll daher weitergeführt werden.
Virtual-Reality-Projekt: Zeitreise im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth
Die Idee: Geschichte erlebbar machen und in der Zeit zurückreisen mittels VR. So soll ermöglicht werden, sich mit Hilfe von VR-Brillen im Dorf Mödlareuth zur Zeit der Mauer ‚umschauen’ zu können.
Einbindung heimischer Unternehmen: Beteiligung und Teilhabe
Azubi-Planspiel „Sustain2023“
Im März 2023 findet in Zusammenarbeit mit der VHS Hofer Land für Azubis ein Planspiel zu den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung im betrieblichen und privaten Umfeld statt.
5G Campus-Netze – Infoveranstaltung und Roadshow
Derzeit in Planung: Unternehmen werden über die Möglichkeiten von 5G und die wachsende Bedeutung der 5G-Zertifizierung informiert. Techniker können sich am 5G Campus-Netz praktisch ausprobieren.
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