Mehrwerte durch Daten im OpenSource-Portal “Masterportal”
Apps und Web-Portale auf Basis von Kartendiensten sind seit einigen Jahren für viele aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Egal ob für Navigation mit dem Auto oder zum Finden von Freizeit-Attraktionen, gibt es heute bereits reichlich Angebote.
Dennoch ist heutzutage nicht alles frei verfügbar oder gibt es Themen für einen ausgewählten Interessentenkreis. Der Fokus des Förderprogramms legt nahe, dass man sich in der Strategiephase mit den Themen OpenSource, (Geo-) Daten und allgemein Mehrwerten durch Daten auseinandersetzt. Technologisch ist man inzwischen soweit, dass Kartendienste nicht mehr nur kommerziellen Anbietern oder einem fachkundigem Expertenkreis vorbehalten sind. Projekte wie OpenStreetMap können in Verbindung mit OpenSource-Portalen, die frei im Internet heruntergeladen werden können, von jedermann zu einem eigenen Portal mit eigenen Inhalten zusammengefügt werden. I.d.R. ist man dabei auf keinen Dienstleister oder kommerziellen Anbieter angewiesen.
Ob ein solches Angebot angenommen wird, hängt im Wesentlichen von den angebotenen Inhalten ab und welche Vorteile sie gegenüber bereits etablierten Lösungen bieten, die die Messlatte setzen. Weiterhin gilt es entsprechende Zielgruppen zu identifizieren (Bürger, Ämter, Schulen, …) aber auch Themen wie Datenschutz, kritische Inhalte und den tatsächlichen Nutzen abzuwägen.
Weiterhin hört man immer wieder von dem Trend-Thema wie man Daten, die in der heutigen Welt in der wir Leben so oder so anfallen, miteinander verschneiden kann, um damit ggf. neue Erkenntnisse zu gewinnen (Mehrwerte). Dies kann sich ebenfalls von Zielgruppe zu Zielgruppe unterscheiden.
Um dieses Themenfeld zu erproben wurde im Projekt das sog. Masterportal ausgeprägt. Das Masterportal ist ein OpenSource Geoportal, welches mit Hilfe eines Webbrowsers aufgerufen werden kann und auf der Basiskarte von OpenStreetMap aufsetzt.
Erster Anwendungsfall Nahversorgungssituation
Im Masterportal von hoferLand.digital lassen sich sog. „Themen-Layer” (“Schichten mit unterschiedlichen Informationen”) einzeln oder überlagert in der Kartenansicht ein- und ausblenden. Als erster Praxisfall wurde durch eine Analyse der Nahversorgungssituation im Landkreis versucht zu visualisieren.
Im Bild sind mehrere überlagerte Layer zu sehen: Die Standorte der sog. Vollsortimenter (Supermärkte mit breitem Warenangebot) mit 5km Radius/Umkreis, sowie Verkehrsstärken auf Bundesautobahnen, Bundesstraßen und Staatsstraßen. Die Abbildung zeigt deutlich, dass sich Vollsortimenter überwiegend an stark befahrenen Straßen ansiedeln.
Da stark befahrene Straßen allerdings i.d.R. nicht durch die Wohngebiete der Bürger führen, kann diese Situation Ausgangslage für weitere Analysen sein, z. B. wie die Verfügbarkeit der Supermärkte aus Sicht von Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu bewerten ist, da Vollsortimenter eben nicht mehr in jedem Ort fußläufig erreichbar sind. Weiterhin erlaubt es Rückschlüsse über die tatsächliche Versorgungssituation der Bürger, indem man feststellen kann wie weit es die Bürger maximal zum nächsten Supermarkt haben. Man kann somit auch den oft subjektiv vorherrschenden Meinungen zur Versorgungslage objektive Sachverhalte durch die Visualisierung gegenüberstellen.
Beitritt Implementierungspartnerschaft
Um neben den Anwendungsfällen auch Erfahrung im Bereich der Weiterentwicklung von OpenSource – Software zu sammeln, erfolgte der Beitritt in eine sog. Implementierungspartnerschaft des Masterportal. Die Implementierungspartnerschaft bietet die Möglichkeit vollumfänglichen Support durch spezialisierte Entwickler zu beauftragen, zentralen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Masterportals zu haben, und die Nutzung zentraler Kommunikationsplattformen für den direkten Austausch mit anderen Kommunen. Somit profitieren alle vom Know-How der anderen Partner.