Nun wird das Papier an die Fördermittelgeber zur Genehmigung weitergeleitet. Die im Frühjahr eingeleitete Strategiephase, die die Erarbeitung des Strategiepapiers zum Ziel hatte, endet somit planmäßig zum 30.09.2022.
„Dieser Moment markiert einen Meilenstein des Projekts: das Ende der zweijährigen Strategiephase und den Übergang zur fünfjährigen Umsetzungsphase, in der einige der bisher erarbeiteten Projektideen konkret Form annehmen werden“, erklärte Projektleiter Andreas Gluth. „Alle Projektideen, die wir im Strategiepapier skizziert haben, werden nun den Fördermittelgebern zur Genehmigung vorgelegt.“
Die Erarbeitung des Strategiepapiers
Der Landkreis Hof hatte sich stellvertretend für seine 27 Kommunen als eine von insgesamt 73 Städten, Gemeinden und Regionen aus ganz Deutschland für das Modellprojekt „Smart City“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie der KfW beworben. Im Landkreis Hof trägt das Projekt den Namen hoferLand.digital, es stehen dafür 17 Millionen Euro zur Verfügung und.
„Das Besondere dabei ist, dass der Landkreis Hof als eine Region von 27 Kommunen am Modellprojekt teilnimmt. Die anderen Teilnehmer sind zumeist Städte“, betonte Landrat Dr. Oliver Bär. „Wir als ländlicher Raum beschäftigen uns folglich mit ganz anderen Herausforderungen als dies in Städten oder Metropolen der Fall ist.“ Das erklärte Ziel sei, zu zeigen, wie man die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum mit Hilfe digitaler Anwendungen verbessern kann.
Ziel der knapp zweijährigen Strategiephase war die Erarbeitung von Handlungsfeldern und Projektideen, die im Strategiepapier festgehalten werden und nach Genehmigung in der anschließenden Umsetzungsphase Gestalt annehmen. Die Einzelprojekte müssen dabei Modellcharakter haben, was bedeutet: Nach der Erprobung im Landkreis Hof sollen sie auch auf andere, vergleichbare Regionen übertragbar sein. Somit kommt dem Landkreis eine Vorreiterrolle für den ländlichen Raum zu.
Die Erarbeitung der Inhalte erfolgte in einem partizipativen Prozess, an dem zahlreiche Akteure aus dem Hofer Land gemeinsam mit dem Projektteam beteiligt waren. Experten sowie die Bevölkerung konnten ihre Vorstellungen und Projektideen zum Beispiel in Umfragen, über ein Online-Portal sowie bei Workshops einbringen. „Wir wollen das Thema Smart Cities aus der Technik-Nerd-Ecke holen und auf das echte Leben anwenden.“, erklärte Gluth. „Deshalb werden wir auch in der Umsetzungsphase weiterhin im Austausch und offen für Ideen und Rückmeldungen bleiben.“ Das Strategiepapier sei dabei Werkzeug für den weiteren Prozess und nicht Endprodukt des Projekts.
Handlungsfelder für Maßnahmen
Aus den zahlreichen eingereichten und in den Workshops diskutierten Projektideen kristallisierten vier Handlungsfelder für mögliche Maßnahmen heraus:
- Data Lake und Digitaler Zwilling
Aufbau eines regionalen Data Lake sowie eines Portals (Data Store) zur Veröffentlichung von regionalen Daten.
Schaffung eines digitalen Zwillings der Region zur Durchführung von Simulationen von Planungsprozessen und deren Auswirkungen, um die Entscheidungsfindung zu stützen. - Digitale Teilhabe
Schaffung technischer Infrastruktur, digitaler, generationsübergreifender Bildungsangebote sowie die Beteiligung an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen ermöglichen. - Digitales Wassermanagement
Unterstützung zur Sicherung der nachhaltigen Versorgung mit Wasser und Energie durch den Aufbau eines flächendeckenden digitalen Verbrauchs- und Qualitätsmonitorings. - Nachhaltige Versorgung im ländlichen Raum
Grundlagen für gleichwertige Lebensbedingungen unter anderem in den Bereichen von Zugang zu Waren, Dienstleistungen, Mobilität, Medizin zu schaffen und durch digitale Tools zu ergänzen.
Die Umsetzungsphase
Sofern die im Strategiepapier skizzierten Projektideen genehmigt werden, erfolgt deren Umsetzung in einem agilen, flexiblen Prozess. Das heißt, die Maßnahmen werden in Angriff genommen, erprobt und je nach Verlauf weiter angepasst. „Daher sind die Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht bis ins Detail ausformuliert oder in Stein gemeißelt, sondern unterliegen weiterhin stetigen Erfolgskontrollen und Anpassungen, was bei modellhaften Digitalisierungsprojekten die übliche Vorgehensweise ist.“, erklärte Projektleiter Andreas Gluth.