Das Bundesinnenministerium und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat den Landkreis Hof für die zweite Auflage des Modellprojekts „Smart Cities“ ausgewählt.
Stellvertretend für seine 27 Städte, Märkte und Gemeinden steuert der Landkreis ab Herbst dieses Jahres und für eine Laufzeit von sieben Jahren das Entwicklungskonzept, das die Handlungsfähigkeit einzelner Regionen durch digitale Modernisierung stärken soll.
„Es freut mich außerordentlich, dass wir die Entscheidungsträger von unserem Konzept überzeugen konnten und unsere Bewerbung erfolgreich war. Unser Ziel ist es mit Hilfe neuer digitaler Ansätze Mehrwerte für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Dies umfasst zentrale Bereiche des Lebens, von der Mobilität über die medizinische Versorgung bis hin zur Weiterbildung.“, so Landrat Dr. Oliver Bär.
Der Landrat dankt den beteiligten Partnern und Dr. Hans-Peter Friedrich für seine Unterstützung. „Der Smart City-Ansatz des Landkreises Hof kann einen bedeutenden Beitrag leisten, die Lebensbedingungen in ländlichen Räumen zu stärken“, so der Bundestagsvizepräsident.
Während der Projektlaufzeit wird der Landkreis Hof durch das Digitale Gründerzentrum Einstein1 und das Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof unterstützt. Weitere Partner wie etwa die VHS Hofer Land oder die Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern sollen zur Strategieentwicklung und zur Umsetzung der Projekte hinzugezogen werden.
Das Smart-Cities-Modellprojekt ist seitens des Bundes mit einer Laufzeit von sieben Jahren angelegt und gliedert sich in eine zweijährige Strategiephase sowie eine fünfjährige Umsetzungsphase. Aufgrund der Vielzahl an Themenbereichen (Energie, Versorgung, Mobilität, Bildung, etc.) ist Schaffung von bis zu fünf Projektmanager- und einer Assistenzstelle geplant.
Das Modellprojekt wurde vom Landkreis Hof mit einem Kostenumfang von rund 17 Millionen Euro sowie einer 90%-Förderung durch das Bundesinnenministerium sowie durch die KfW beantragt.
Grundlage des Smart Cities-Ansatzes, mit dem sich der Landkreises Hof beworben hatte, ist die Schaffung und der freie Zugang eines datenschutzkonformen Daten Pools (Data Lake). Aufbauend auf dem Data Lake soll ein digitaler Zwilling der Region entwickelt werden, um die Bürgerinnen und Bürger besser in Entstehungs- und Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Auf dieser Basis können neue, innovative Anwendungen entwickelt werden:
a) Nachhaltige Versorgung im ländlichen Raum
Data Lake und Digitaler Zwilling schaffen zudem die Voraussetzungen für die Schaffung nachhaltige Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum, z.B. in den Bereichen Warenversorgung, Dienstleistungen, Mobilität, Medizin oder Kultur.
b) Nachhaltiges Wasser- und Energiemanagement
Die Entwicklung eines flächendeckenden Verbrauchs- und Qualitätsmonitoring für die Bereiche Wasser und Energie, um so die Lebens- und Arbeitsgrundlagen für seine Bürger und Wirtschaft langfristig zu sichern.
c) Digitale Teilhabe und lebenslanges Lernen
Digitale Teilhabe und lebenslanges Lernen als weiterer Schwerpunkt setzen auf die Aufwertung ländlicher Räume als attraktive Lebens-, Lern- und Arbeitsräume.